Der Terminalbetreiber führt einen neuen Prozess zur An- und Ablieferung von Containern an seiner Anlage im Hamburger Hafen ein, der ab Mai verpflichtend werden soll. Die Handy-App soll noch in diesem Jahr an weiteren Standorten eingeführt werden. Transportunternehmen sind zwiegespalten über die neue Lösung und wünschen sich eine App für den gesamten Hafen.

Der Terminalbetreiber Eurogate führt am Mittwoch (20. März) einen neuen Prozess zur An- und Ablieferung von Containern an seiner Anlage im Hamburger Hafen ein. Die haptische Truckerkarte, mit der sich Lkw-Fahrer bislang am Terminal angemeldet haben, wird sukzessive durch eine digitale Lösung des Start-up-Unternehmens Conroo ersetzt. Dazu wird die bestehende mobile App des Start-ups um eine neue Funktion namens „Gate Pass“ für die Prozesse an den Seehafenterminals ergänzt.

„Für Eurogate bedeutet die App eine enorme Vereinfachung des Prozesses (…) sowohl für die Trucker als auch für unsere Terminals, während gleichzeitig die Sicherheit deutlich erhöht wird“, begründet Michael Blach, Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung bei Eurogate, die Entscheidung für das neue Verfahren.

Eine Weitergabe der Einfahrtberechtigung, wie es mit der haptischen Karte unter den Fahrern durchaus üblich war, soll mit der digitalen Lösung verhindert werden, indem sich die Trucker persönlich in der App verifizieren müssen. Das soll die Sicherheit des Prozesses erhöhen. Darüber hinaus versprechen die Entwickler effizientere und klimaschonendere Abläufe am Terminal, da sich Fahrer durch die digitale Lösung Stopps und Anfahrten sparen sollen.

Die Unternehmen im Hafen sind zwiegespalten ob der Lösung. Im Gespräch mit der DVZ begrüßen einzelne Speditionen, die an der Testphase der Conroo-App beteiligt waren, grundsätzlich eine Verbesserung der Prozesse und höhere Sicherheitsstandards. Gleichzeitig merken sie an, dass unterschiedliche (digitale) Lösungen mehr Aufwand und höhere Kosten für Fahrer und Unternehmen bedeuten. Neben der App für das Eurogate-Terminal bietet Konkurrent HHLA mit „Passify“ eine ähnliche Lösung für seine Terminals an. Hinzu kommen teilweise wieder andere Programme einzelner Depots sowie Apps der Speditionen selbst. Die Unternehmen wünschen sich daher eine einheitliche Lösung für den gesamten Hafen.

Die Macher von Conroo erklären, dass sie als neutraler Anbieter genau dieses Ziel verfolgen und betonen, dass ihre App bereits an diversen Hinterlandstandorten wie zum Beispiel den KV-Terminals der DUSS genutzt wird. Seit neuestem ist der digitale Prozess auch am Depot der Eurogate-Tochter Remain im Hamburger Hafen verfügbar.

 

 

 

https://www.dvz.de/unternehmen/see/detail/news/eurogate-digitalisiert-containerabholung-1.html